Immer wieder stehen meine Kunden vor der Frage, welche Riester Rente unter allen Möglichkeiten und Anbietern die beste Lösung sei. Schlussendlich muss man im Laufe einer Beratung sukzessive herausfinden, was zu jedem einzelnen am besten passt, mit welchem Vertrag jeder einzelne sich am besten aufgehoben und am wohlsten fühlt. Ein paar Möglicheiten welche Formen einer Riester Rente es überhaupt gibt möchte ich hiermit erläutern.

Riester Rente – Welche Riestermöglichkeiten gibt es?

Zu unterscheiden sind:

  • Riester Rente bei einer Versicherung
  • Riester Rente bei einer Fondsgesellschaft
  • Riester Rente bei einer Bank
  • Riester Rente bei einer Bausparkasse

Ein paar Riester Renten, die gängigsten möchte ich hier genauer erläutern.

Riester Rente bei einer Versischerungsgesellschaft

Bei einer Versicherung gibt es wiederrum sämtliche unterschiedliche Versicherungs-Riester-Möglichkeiten von der absoluten Sicherheitsvariante mit einer garantierten Mindestverzinsung von 1,75% pro Jahr bis hin zu höheren Chancenvarianten für höhre Renditemöglichkeiten über Fondsanlagen. Allein zwischen der Sicherheitsvariante und der risikoreichsten Fonds-Riester-Variante gibt es je nach Versicherung mindestens 3 Zwischenmöglichkeiten die Ihnen zusätzlich zur Auswahl stehen. Zusätzlich bieten viele Versicherungen kostenfreie Zusatzbausteine wie „Gewinnsicherung“ oder „Ablaufmanagement“ an. Sie sehen, dass bereits in der Versicherungslösung es so viele Riester-Möglichkeiten gibt, dass es für unerfahrene Riester Interessenten sehr schwierig werden dürfte, das optimalste Produkt für sich zu finden. Aufgrund der extrem großen Auswahl können niemals alle Riester-Produkte gegenübergestellt und getestet werden was auch bei Stiftung Warentest / Finanztest oder Ökotest nie der Fall sein wird. Meine Erfahrung zeigt, dass die Riesterprodukte von Versicherungsgesellschaften die fairsten Produkte sind. Auch wenn immer wieder auf den Kosten herumgeritten wird. Der ernorme Vorteil ist, dass bereits bei Vertragsabschluss die Versicherungsbedingungen von Beginn bis Ende eines Riestervertrags alles regeln! Eventuell später anfallende Extrakosten die heute noch nicht fest stehen, gibt es bei einer Versicherung nicht. Das wird bei Tests oftmals unterschätzt oder auch glatt übersehen. Vielleicht will man es auch garnicht sehen…

Riester Rente bei einer Fondsgesellschaft

Verschiedene Fondsgesellschaften wie z. B. die DWS Investments mit der DWS Riester Rente Premium oder DWS Top Rente Dynamik sind Fondsgesellschaften denen es nach einigen Jahren der Einführung der Riester Rente zusätzlich ermöglicht wurde deren Riesterprodukte zertifizieren zu lassen. Voraussetzung einer Riester Rente ist unter anderem eine „lebenslange garantierte Rentenzahlung“, was anfänglich bei der Fondsgesellschaft zu Problemen führte, da eine Fondsgesellschaft ausschließlich „nicht garantierte lebenslange Renten“ zahlen kann, nämlich nur in Form eines „Auszahlsparplans“, was bedeutet, dass die Auszahlung eines Tages endet wenn kein Kapital mehr vorhanden ist. Ganz klar, sie ist eine Fondsgesellschaft und keine Versicherung. Garantierte Leistungen bleiben einer Versicherung vorbehalten. Ein Auszahlsparplan hat ein Ende – nämlich dann, wenn das Geld verbraucht ist. Verständlicherweise fördert der Staat keine Produkte, bei dem ein gewisses Restrisiko besteht, nämlich dann wenn die Riester Rentner länger leben, als Ihr Kapital ausreichend ist. Das würde später zwangsläufig erneut zu Problemen in den Rentenversicherung führen, was der Staat heute bereits gelöst sehen möchte.

Und genau hier sehe ich den Knackpunkt bei den Riester Investmentsparplänen von Fondsgesellschaften, welches genauso bei Riester Banksparplänen zutrifft. Viele Gesellschaften lehnen sich heute marketingtechnisch sehr weit aus dem Fenster, wie ich finde. Es fällt leicht damit zu werben, dass man die höchsten Riester Renten im Riester Fondssparplanbereich hat weil man hier ganz einfach „schönen“ kann was das Zeug hält – und wer frägt schon nach 30 Jahren danach wenn es doch nicht so sein sollte? Dann ist das Geschäft längst eingefahren – und vieles vergessen.

Kommen wir zu Ihrem unbekannten Risiko in Investmentprodukten:

Das System ist folgendermassen aufgebaut. Sie zahlen bis zum Rentenbegin monatlich in einen Riester Fondssparplan z. B. bei DWS Investments oder Union Investment ein. Zu Rentenbeginn geht gut 1/4 bis 1/3 des erwirtschafteteten Fondsguthabens zu irgendeiner Versicherungsgesellschaft. Fragen Sie doch einfach mal an, welche Versicherung das später sein wird? Man kann Ihnen hierauf keine Antwort geben, sonst stünde es bereits in den Bedingungen. Den genauen Anteil kann heute auch noch niemand errechnen und ist daher ungewiss.

Grund für die Anlage des guten Drittels in eine Versicherung ist, dass die restlichen 2/3 Anlagesumme bei der Fondsgesellschaft verbleiben und in Form eines Auszahlsparplans nur 20 Jahre reichen müssen. D. h. Ihre „anfängliche Rente“ ist ein Auszahlplan bei der Fondsgesellschaft. Nach zwanzig Jahren löst die Versicherungsgesellschaft den Auszahlplan ab und zahlt Ihnen die restliche wahre „lebenslange Rente“ bis zum Tod.

Man sollte sich überlegen, ob diese Versicherungsgesellschaft später zu Rentenbeginn etwas kostenfrei anbietet??? Wohl eher unwahrscheinlich! Auch eine Versicherung will und muss verdienen und entsprechend kommen später zu Rentenbeginn Kosten auf Sie zu von denen Sie heute noch nichts wissen, deren Kostenhöhe Ihnen heute auch noch keiner nennen kann. Ich denke Sie bezahlen in dieser Variante zweimal. Einmal zu Beginn an die Fondsgesellschaft und zu Rentenbeginn and die Versicherungsgesellschaft. Daher ist meine Empfehlung vorrangig sich mit den Möglichkeiten von Versicherungsriestern zu beschäftigen. Hier zahlen Sie einmalig am Anfang und haben in den Bedingungen schwarz auf weiss geregelt, welche Kosten über die gesamte Laufzeit anfallen.

Abschlusskosten Riester Versicherung:

Bei einer Versicherung zahlen Sie Abschlusskosten in Höhe von ca. 4-5% auf die gesamt zu zahlenden Beiträge (gesamte Beitragssumme) innerhalb der ersten 5 Jahre. Ein Beispiel: 100 Euro Beitrag in eine Riester Rente x 12 (Monate) x 30 (Jahre Laufzeit) x 5% (Abschlusskosten) = 1800 Euro (Abschlusskosten), welche über die ersten 5 Jahre verteilt bezahlt werden.

D. h. bei einem Jahresbeitrag von 1200 Euro landen in den ersten 5 Jahren ungefähr 840 Euro jährlich in der Anlage. Und das 5 Jahre lang. Ab dem 5. Jahr gehen gut 1200 Euro in die Anlage. Weitere Kosten Fallen je nach Versicherung jährlich zusätzlich an, auf die ich hiermit nicht genauer eingehe, zudem diese von Anbieter zu Anbieter variiert und hiermit zu weit führen würde.

Abschlusskosten Riester Fondssparpläne:

zu unterscheiden sind zwei unterschiedliche Riester Fondssparpläne wie z. B.:

DWS Riester Rente Premium – Hier fallen die gesamten Abschlusskosten innerhalb der ersten 5 Jahre an:

5,5% Abschlusskosten der Beitragssumme verteilt auf die ersten 5 Jahre.

Beispiel: Bei einem Jahresbeitrag von 1200 Euro landen in den ersten 5 Jahren ungefähr 804 Euro jährlich in der Anlage. Das 5 Jahre lang. Ab dem 5. Jahr gehen dann gut 1200 Euro in die Anlage. Weitere Kosten Fallen möglicherweise zusätzlich an, auf die ich hiermit nicht genauer eingehe, da wir uns hauptsächlich mit den Abschlusskosten beschäftigen.

DWS Top Rente Dynamik – Hier fallen die gesamten Abschlusskosten fortlaufend jährlich bis zum Ende der Vertragslaufzeit durchgehend an:

0-5% Abschlusskosten (je nach Fonds) mit jedem Kauf monatlich über die gesamte Laufzeit bis zum Rentenbeginn. Hier landen im ersten Jahr ca. 1140 Euro von 1200 Jahresbeitrag in der Anlage. Die Kosten bleiben von Anfang bis Ende der Beitragszahlung über die geseamte Beitragszahlungszeit gleich mit ca. 60 Euro / Jahr. Das System bzw. die Problematik für eine Fondsgesellschaft besteht zu Rentenbeginn genauso wie bei der o. g. Produktvariante DWS Riester Rente Premium. Auch hier muss zu einem späteren Zeitpunkt ein Versicherer mit ins Boot geholt werden der mit Sicherheit erneut kostet.

Riester Rente bei einer Bank

Im Grunde genommen ist die Riester Rente bei einer Bank in Form eines Banksparplans vom System (nicht auf die Anlage bezogen) her ähnlich wie bei einem Fondssparplan. Der Unterschied liegt darin, dass die Anlage in ein Sparkonto gespart wird, welches zu einem festen oder variablen Zinssatz angelegt ist. Die Zinsen von Sparbüchern kennt man im allgmeinen. Somit ist bekannt das die Zinsen sich in den meisten Fällen bei 1-3% pro Jahr bewegen. Das System des Produkts ist aber ähnlich zum Riester Fondssparplan. Auch hier muss zu einem späteren Zeitpunkt die Versicherung mit ins Boot geholt werden, welche dann für die lebenslange Rentenzahlung zuständig ist. Kosten werden höchstwahrscheinlich auch hier erneut entstehen, denn keine Versicherung arbeitet umsonst. Für ältere Riester Sparer (50+) kann ein Riester Banksparplan unter umständen sinnvoll sein. Für junge Sparer kommt diese Variante eher nicht in Frage, da mit einem Banksparplan die Renditemöglichkeiten einfach zu gering sind. Um diesen Renditeverlust auszugleichen müsste der Riester Sparbeitrag angehoben werden und gut 2-3 mal so hoch sein wie bei einem fondsgebundenen Produkt sei es über einen Riester Fondssparplan oder einer Riester Versicherungsvariante auf Fondsbasis, was sich wohl keiner mehr leisten kann.

Abschlusskosten Riester Banksparpläne:

Meistens gibt es bei einem Riester Banksparplan keine Abschlusskosten!

Renditemöglichkeiten Riester Banksparplan und Riester Fondssparplan oder Fondsversicherung:

Riester Banksparplan gegen Riester Fondssparplan

Erklärung des Charts

Oberer Chart zeigt im schwarzen Verlauf den DAX (Deutscher Aktienindex WKN: 846900). Sie sehen eine blaue Linie, welche eine 3% Zinskurve darstellt. Verlgeichbar wäre dieser Zinssatz mit einem Riester Banksparplan. In dunkelgrün ist eine 5% Zinskurve dargestellt. Vergleichbar mit einer sehr guten Kapitalbildenen Rentenversicherung. Die ockerfarbene Linie stellt eine 8% Zinskurve dar. Hier ist ersichtlich welche Rendite der blanke reine und nicht gemanagete Aktienindex „DAX“ in den letzten 24 Jahren erreicht hat. Gute 8% würde ich sagen… In einigen Marktphasen auch deutlich drüber und nur in den seltensten Marktphasen unter 8%.

Kurzum: Ihre Beiträge in einen Riester Banksparplan würden sich nach gut 24 Jahren verdoppeln und in einer Riester Fondssparplanvariante oder einer Versicherungsvariante auf Fondsbasis gut versechfachen.

Selbst das Argument lasse ich nicht ganz gelten, dass der Banksparplan weniger Kosten hat. Ja, es ist richtig das der Banksparplan weniger Kosten hat – er bringt mir auch deutlich weniger Rendite langfristig. Ein standard VW Polo kostest auch weniger als ein standard VW Golf. Dafür ist aber ein VW Golf geräumiger, komfortabler, größer, stärker, schneller usw. Auf die Riester Rente umgelegt bedeutet es: „weniger Kosten = später weniger Rente“ mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit!

Fazit:

Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Hinterfragen Sie die Riester Banksparpläne oder noch mehr die Riester Fondssparpläne. Welches Restrisiko besteht, was heute nicht klar genug geregelt ist?

  • welcher Versicherer übernimmt die lebenslange Rente im Rentenalter bei einem Banksparplan oder Fondssparplan?
  • Kann es wirklich sein, dass keine Kosten mehr auf mich zukommen zu einem spätern Zeitpunkt bei Rentenbeginn?
  • Wie alt bin ich, wie viel Zeit habe ich bis zu meinem Rentenbeginn? Ist der Banksparplan langfristig wirklich die beste Lösung für mich? Er hat nur wenig Rendite und wird sich höchstwahrscheinlich nur verdoppeln!
  • Lohnt sich das einsparen von Kosten beim Banksparplan oder erhalte ich dafür einfach zu wenig Rente bzw. zu wenig Leistung?
  • Ist der Banksparplan wirklich so sicher?
  • Gibt es Risiken nicht überall?
  • Habe ich trotz höheren Wertschwankungen nicht dennoch langfristig mehr in einer Versicherungspolice auf Fondsbasis? (Siehe obere Grafik!)
  • Habe ich mich ausreichend informiert, was für Zusatzmöglichkeiten bei Versicherungen bestehen wie z. B. Gewinnsicherung oder Ablaufmanagement?
  • Kann ich den Fondssparplan oder den Banksparplan auch persönlich in der Anlageform beeinflussen oder ändern? (Bei Versicherungen möglich!)
  • Wieviele unterschiedliche Fondsgesellschaften und Fonds habe ich zur Auswahl bei einem Fondssparplan? (Thema Diversifiaktion – Nicht alle Eier in einen Korb legen! Bedeutet hohes Risiko! – Frei wählbar bei Versicherungen mit gut 20 – 40 verschiedenen Fondsgesellschaften und bis zu 100 verschiedene Fonds!)
  • Welche Fondsauswahl steht mit zur Verfügung? Habe ich mit den angebotenen Fonds überhaupt die Chance auf höhere Renditen? (Die Qualität der Fonds zählt! Nicht alle Fonds, nur weil Sie Fonds sind erreichen 6, 7, 8%!)
  • Bekomme ich evtl. für mehr Kosten auch  mehr Leistung und vor allem mehr geregelte Sicherheit?
  • Ist mein derzeitiger Berater wirklich seriös? Verschleiert er mir etwas? Lenkt er mich auf sein einziges Produkt was er anbieten kann?

Es gibt viele Fragen die man sich selbst stellen sollte!

Und natürlich könnten wir auf den Werbezug der Riester Fondssparpläne mit der höchsten Riesterrente  mit aufspringen, was unsere Einstellung zu einer ehrlichen Beratung jedoch nicht erlaubt. Sie erhalten bei uns ganz klare Aufklärung über alles!

Sollten Sie darüber hinaus weitere Fragen haben, vereinbaren Sie mit uns bitte ein persönliches Beratungsgespräch.

 

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